29.02.2020 — Kreisoberliga — FC Thüringen Jena : SV Jena Zwätzen II 0:0 (0:0)
Am Samstag ging es für unsere Zwoote wieder los. Am 15. Spieltag führte es die Jungs auf den Postsportplatz zum Staffelfavoriten FC Thüringen Jena. Der Platz war den Jungs bekannt. Zum einen scheiterte man dort in der Hinrunde fatal an der traditionsreichen Post, zum anderen trainiert man seit der Zeitumstellung jeden Donnerstag auf dem dortigen Kunstrasen. Die Elf um Laptoptrainer Geisendorf hatte in der Vorbereitung einige beachtliche Ergebnisse gegen höher agierende Teams eingefahren und auch Torwart Oertel gab ja bekannt, dass man ab nächstes Jahr einfach in die Landesklasse gehöre. So waren die Rollen klar verteilt und die Luft in der Zwätzener Kabine nicht gerade von Optimismus geschwängert. Aber wie sagte Alfred Preißler einst so treffend: “Grau is’ im Leben alle Theorie — aber entscheidend is’ auf’m Platz.”
Mit Anpfiff sah man, in welche Richtung das Spiel gehen sollte. Thüringen mit mehr Ballbesitz und ruhigem Spielaufbau, während die Zwätzener die eigene Hälfte zur Kampfzone erklärten und dort versuchten, das Spiel der Geisendorf-Elf zu zerstören. Dies gelang zur eigenen Überraschung wirklich gut. In der Innenverteidigung machten Faldum und Romanus einen vorzüglichen Job. Gerade letzterer ist lobend zu erwähnen. Gab der A‑Junior Romanus doch am Wochenende sein Kreisoberligadebut. Er machte seine Sache wirklich hervorragend. Auf den Außenverteidigerpositionen lieferten sich Tim Stubenrauch und Peter Mill (Danke an die Erste!) immer wieder harte, aber faire Duelle mit den jungen Wilden des FCTs. Auf der Sechs hatten Heineck und Rossmann Schwerstarbeit zu leisten. Gerade die technisch versierten Tschurtschun und Küffner stellten die beiden immer wieder vor schwierige Aufgaben, welche die beiden meist stark meisterten. Auf den Außen versuchten Czimmernings und Hippler immer wieder für Entlastung zu sorgen und liefen sich dabei die Hacken wund. Härtel und Reichel versuchten das Aufbauspiel der Gegner zu unterbinden und spulten Kilometer um Kilometer ab. Reichels Aufgabe war es dabei Lüneburg, einen der Schlüsselspieler des Gegners, an seinen gefährlichen Diagonalbällen zu hindern. Thüringen kam in der ersten Halbzeit nur zwei Mal gefährlich vor das Ernst-Gehäuse. Nach einer Sorge-Flanke kam Kowalik am langen Pfosten zum Abschluss, doch Ernst fuhr die Pranke aus. Ein anderes Mal konnte Romanus einen Spieler der Gegner noch entscheidend beim Abschluss stören, sodass Ernst beim folgenden Schuss keine großen Probleme hatte. Die Zwätzener Konter fanden ihren Meister meist in der starken Abwehrreihe der Gastgeber. Reichel brach einmal durch und lief alleine auf das Gehäuse von Hüter Seidel zu, wurde jedoch von der Fahne des Linienrichters gestoppt. Nach dem Spiel gab es dazu unterschiedliche Meinung, aber Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift und alle drei Akteure machten an diesem Samstag einen hervorragenden Job. So ging es torlos in Pause.
In der Kabine schaute man sich etwas verdutzt an. 0:0. Damit hatte wohl nicht jeder gerechnet. Man war zufrieden auf das Geleistete und wusste nun, so länger es 0:0 steht, umso schwieriger würde es für die Gastgeber werden.
Die zweite Hälfte zeigte von Beginn an das gleiche Bild wie Halbzeit eins. Thüringen Jena drückte und die Rossoneri hielt mit allem dagegen, was sie hatte. Mehrere Freistöße und Eckbälle kamen immer wieder vor das Zwätzener Gehäuse, doch man verteidigte mit allem was man hatte und mit einem Quäntchen Glück. Der eingewechselte Harutunyan, welcher in der Winterpause vom Ligakonkurrenten Lobeda an den Postsportplatz wechselte, hatte aus 16 Metern frei vor Ernst die Chance zur Führung, doch sein Schuss war zu unplatziert. Beim nächsten Angriff war der Zwätzener Keeper dann aber chancenlos. Nach einer prächtigen Kombination der Gastgeber, schlossen diese aus halblinker Position im Sechzehner ab. Ernst war schon geschlagen, doch der zurückgeeilte Tim Stubenrauch, alias der Däumling, wehrte den Ball spektakulär vor der Linie ab. Was für eine Aktion. Da hat sich der kleine Bub seinen anschließenden Vollrausch beim Fasching in Remptendorf wirklich verdient. Beim Freistoß von Kowalik blickten dann aber sowohl Stubenrauch, als auch Ernst nur hinterher und sahen, wie der Ball mit ordentlichem Zug an den Pfosten klatschte. Glück gehabt. Immer wieder fragte man den Schiedsrichter, wie lange denn noch zu spielen sei. Eine brenzliche Situation galt es dann aber dennoch zu überstehen. Kurz vor Ende der Partie wurde der eingewechselte Sauer mustergültig per Heber im Strafraum bedient und tauchte allein vor Ernst auf, der sich vor den Angreifer schmiss, den Schuss blockte und so die letzte gefährliche Aktion der Gäste vereiteln konnte. Wenige Augenblicke ertönte der lang ersehnte Schlusspfiff. Danach fiel die Last von den Schultern der Rossoneri und entlud sich in Freudenschreien, die bis hoch auf den Jenzig schallten.
Ja, was soll man sagen. Sicherlich, schaut man sich die Spielanteile und die Chancenverteilung an, ist der Punkt durchaus glücklich. Fakt ist aber, dass sich die Zwätzener für einen starken Kampf belohnten. Ein Punkt wurde mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewonnen. Bedanken möchte sich die Zwoote bei Peter Mill von der Ersten, sowie Moritz Romanus und Johannes Giese von den A‑Junioren. Danke für euren Einsatz und eure Hilfe. Ein weiterer Dank geht an die vielen Unterstützer der Rossoneri, welche am Spielfeldrand für Heimspielatmosphäre sorgten.
Nachdem die Ohren bei der Aufwärmmusik der Gastgeber noch bluteten (Rapmusik mit Autotune — sowas darf nur unser Cali Di), rauschte nach Abpfiff wieder der Zwätzener Soultrain los, dazu noch ein Bierchen und die Wochenenden haben wieder einen Sinn. Und wieso? Weil wir aus Zwätzen sind…
Bilderquelle: FuPa.net
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