22.09.2018 Landesklasse: FC Motor Zeulenroda- ZWÄTZEN 0:2 (0:0) Zuschauer 80
(Veröffentlicht am 24. September 2018) (M.Barich)
…oder anders gesagt, seit über 4 Jahren warteten die Jenaer auf einen Dreier gegen die Motoristen. Dass wir demzufolge inzwischen deren Lieblingsgegner waren, liegt auf der Hand. Aber beim Fußball ist ja nichts für die Ewigkeit. Zusammen mit den üblichen Auswärtsfans fand ich mich rechtzeitig im schmucken Zeulenrodaer Waldstadion ein, der Blick auf die sich aufwärmenden Zwätzener Kicker war ziemlich übersichtlich- 11 Mann + 1 Wechsler. Berufliche Verpflichtungen und die ersten Verletzungen in der Saison forderten bereits ihren Tribut-schlecht ! Deshalb war Trainer Sander auch froh, dass das Zwätzener Juwel Hannes Seidel von den A- Junioren dazu kam-gut! Er sollte eine wichtige Rolle in der Partie spielen. Diese begann pünktlich, wobei ich dem Stadionsprecher der Hausherren empfehle, die Vereinsnamen der Gastmannschaften zu lernen, denn wir waren jetzt das fünfte Mal hier in Zeulenroda, für 4,50 € Eintritt kann man in der Landesklasse erwarten, dass der Mann am Mikro „Jena-Zwätzen“ fehlerfrei ausspricht und sich dabei keinen Knoten in die Zunge würgt. Das ist jetzt gar nicht böse gemeint, allerdings auch eine Frage des Respektes gegenüber seinem Gast- oder ?
Los geht’s- obwohl so richtig los ging es in den ersten 45 min nicht, beide Mannschaften ließen defensiv nicht viel zu. Die Hausherren konnten nicht an ihr Offensivfeuerwerk aus der letzten Woche in Schleiz anknüpfen, und die Bianconeri hatten außer dem Freistoß Rögners, bei dem er den Ahornbaum hinter dem Tor entlaubte und zwei, drei Halbchancen für Fischer und Strobel ebenfalls nicht viel zu bieten. Mannschaftsleiter Ackermann sprach deshalb auch zurecht in der Pause von einem ziemlich tristen Kick.
Um dem aufkommenden Hungergefühl zu begegnen, ordere ich zunächst mal ein Würstchen, in den hiesigen Breiten auch als „Roster“ bekannt. Ich mag das Wort ja gar nicht, allerdings war die Qualität des Bratgutes ausgezeichnet, die Kunst besteht jedoch darin, trotz der geringen Größe des Brötchens ohne Senfspuren auf Jacke und Hose davon zu kommen. Das gelang mir und allen anderen auch.
Gelingt auch unserer Mannschaft im zweiten Durchgang mehr ? Oder werden am Ende die Hausherren jubeln ?
Die ersten Aktionen sind durchaus vielversprechend, wir stehen irgendwie etwas kompakter im Mittelfeld, das Anlaufen der Abwehrspieler klappt und der Ballgewinn 25m vor dem Tor durch Seidel zeigt Wirkung. Obwohl von zwei Gegnern bedrängt, behält Zwätzens Nr. 28 die Übersicht und hebt den Ball aus 18m über den zu weit vor dem Tor stehenden Keeper Ziehm in’s Dreiangel- 0:1 (53.min). Ein Klassetor, das den Gästen Auftrieb gibt. Bei Eckbällen und auch aus dem Spiel heraus häufen sich unsere Chancen, aber noch gibt es nichts Zählbares. In der 67.min ist es aber soweit, Strobel wird am Strafraum (ziemlich schlampig und halbhoch) angespielt und er steckt den Ball direkt in die Schnittstelle, wo schon Seidel lauert. Aus 10m erzielt er sein zweites Tor am heutigen Tag- 0:2. Das war erneut sehenswert. Und auch die Entscheidung ? Na mal sehen. Jetzt ist Zeulenroda an der Reihe. Der Lattenkopfball in der 76.min hätte den Anschluss bringen können und in der 82.min taucht Tuche ab und hält einen weiteren Kopfball sensationell. Uns gelingt es leider nicht, die entblößte Abwehr der Karpfenpfeifer noch einmal zu knacken, um das entscheidende dritte Tor zu machen. So brennt es noch ein paarmal in unserem Strafraum, doch die Abwehr steht solide genug, um die Kopfballduelle zu gewinnen. Ich habe auch das Gefühl, dass heute einer der Tage ist, an dem der Gegner noch ein paar Stunden spielen könnte, ohne zu treffen. Das kennen wir übrigens auch. Nach dem von Tuche sicher gehaltenen Freistoß Sengewalds ist es dann auch Gewissheit, der Abpfiff durch Schiri Graf ( der insgesamt wenig pfiff und damit richtig lag) beschert uns einen erneuten Auswärtssieg. Wer hätte das gedacht ? Nach einem Sieg ist ja der Nachhauseweg immer viel entspannter als nach einer Niederlage. So auch bei mir, und dass ich bei der abendlichen Whiskyverkostung auch ein paarmal auf diesen Sieg anstoße, versteht sich von selbst. Trotzdem ist das ja alles nur eine Momentaufnahme, denn am nächsten Samstag geht es bereits in heimischen Gefilden weiter. Dann ist Derbyzeit an der Brückenstraße, mit dem SV Schott Jena haben wir einen spielstarken Gegner zu Gast. Alle Begegnungen in den letzten Jahren waren äußerst knapp und ich denke, das wird diesmal auch wieder so sein. Außerdem hoffe ich natürlich auf reichlich Zuschauerzuspruch von außen, denn das macht ja ein Derby erst aus. Anstoß am 29.09. ist 15:00 Uhr, also, bis dahin…
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